Therapie
13.05.2021
Fester Bestandteil in der stationären Nachsorge
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Medizinische EMS in der Reha
Seit fast zehn Jahren arbeitet die Frankenland Klinik in Bad Windsheim mit EMS-Geräten. Eine Investition, die sich für die Klinik, für die Physiotherapeuten und für die Patienten lohnt.
Wenn wir an medizinische EMS denken, fallen uns spontan Physiotherapeuten ein, welche die moderne Form der Elektrotherapie in ihren ambulanten Praxen anbieten. Hier steht meist der präventive Einsatz im Vordergrund, als Zielgruppe der selbstzahlende zweite Gesundheitsmarkt.
Anders im klinischen Alltag. Hier profitieren die Patienten von der medizinischen EMS, therapieunterstützend 1- bis 2-mal wöchentlich. Einer der Vorreiter des stationären Einsatzes ist die Frankenland Klinik in Bad Windsheim. Die Frankenlandklinik ist eine Klinik der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern mit den Fachbereichen Orthopädie, Innere Medizin, Dermatologie und Schmerztherapie.
„Wer immer nur das macht, was schon immer gemacht wurde, wird auch nur das bekommen, was man immer bekommen hat.“ Das hat sich gleichermaßen der Chefarzt einer orthopädischen Rentenversicherungsklinik gedacht, als er im Jahre 2012 mit der Investition in zwei miha bodytec medical Systeme die damals noch unbekannte medizinische EMS in das Behandlungsspektrum seiner Klinik in Bad Windsheim integriert hat.
Persönliche Erfahrungen überzeugten den Chefarzt
Unter der Leitung des Chefarztes Dr. med. Rainer Tischendorf stehen im Fachbereich Orthopädie 110 Betten zur Verfügung. Im Rahmen der stationären Nachsorge werden alle Indikationen im Rahmen der Orthopädie behandelt und therapiert. Auslöser der für die damalige Zeit noch recht ungewöhnlichen Investition waren persönliche Erfahrungen.
Herr Dr. Tischendorf lernte das Training im privaten Umfeld kennen und war schon nach der ersten Trainingseinheit begeistert und überzeugt. Er erkannte sofort die positiven Effekte dieser neuartigen Trainingsform und integrierte die Ganzkörper-EMS in sein bewährtes Therapieangebot, anfangs speziell für seine Patienten mit der Indikation Wirbelsäule. Weitere Indikationen sollten schnell folgen. „Das EMS-Training hat sich in unserer Klinik etabliert und ist fester therapeutischer Bestandteil der Rehabilitationsmaßnahme“, beschreibt Orthopäde Tischendorf den EMS-Einsatz.
Geschulte Therapeuten setzen das Training in der rehabilitativen Nachsorge ein
Während des Reha-Aufenthaltes erhalten Patienten, vorwiegend mit chronischen Rückenschmerzen sowie Erkrankungen im Bereich der unteren Extremität, einmal pro Woche eine 20-minütige medizinische EMS-Anwendung unter der Aufsicht geschulter Therapeuten. Einigen Patienten ist die medizinische EMS durch Gesundheitseinrichtungen bereits bekannt, die sich in der Nähe ihres Wohnortes befinden. Der eine oder die andere hat zudem schon ein Training absolviert oder ist neugierig, es auszuprobieren. Hier ist die Freude, es nun auch zur Wiederherstellung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit „verabreicht“ zu bekommen, doppelt groß.
Aber auch bei den übrigen Patienten, die diese Form des Trainings noch nicht kennen, weicht die ursprüngliche Skepsis, „Training mit Strom“ durchzuführen, sehr schnell. Gerade diese in der Rehabilitation
anfangs Verunsicherten trainieren mit außerordentlichem Engagement und verzeichnen während des dreiwöchigen Reha-Aufenthalts erste Fortschritte. „Viele unserer Patienten verlassen die Klinik mit der ernsthaften Motivation, die medizinische EMS wohnortnah fortzuführen“, resümiert der Chefarzt seine Abschlussgespräche.
Gelenkschonendes, ergänzendes Training zur MTT
„Für unsere Klinik ist die medizinische EMS eine ideale Ergänzung zu der recht umfassenden Medizinischen Trainingstherapie (MTT). Die intensive, dabei aber sehr gelenkund wirbelsäulenfreundliche Trainingsform ist in unserem Behandlungsspektrum eine besondere Variante des Muskelaufbauprogramms“, sagt auch die leitende Physiotherapeutin Juliane von dem Bussche.
Die Nachfrage und das Interesse an medizinischer Elektromyostimulation wächst und so sind in den letzten Jahren einige Rehakliniken mit unterschiedlichen Behandlungsschwerpunkten hinzu gekommen. Auch die Kliniken sehen den vielseitigen Nutzen dieser fortschrittlichen Behandlungsmethode.
Burkhard Peters
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